Elterninfoveranstaltung zum Thema Medien in der Familie

Medienvortrag

Zahlreiche Eltern waren der Einladung zum Thema Medien in der Familie mit dem Schwerpunkt Internet gefolgt. Referent war Herr Oliver Arnold vom Referentennetzwerk der Stiftung Medienpädagogik Bayern, der die Eltern in einem anschaulichen und informativen Vortrag informierte. Dabei wurde im ersten Teil darauf eingegangen, welche Inhalte Kinder und Jugendliche konsumieren, wie man das Surfen zu Hause sicherer machen kann und dass man als Eltern selbst eine Vorbildfunktion einnimmt. Im weiteren Verlauf wurden die Datenschutzbestimmungen erläutert und wie Datenmissbrauch vermieden werden kann. Außerdem ging Herr Arnold auf das Urheberrecht, das besonders beim Streamen beachtet werden muss, ein.

Selbst Vater von zwei pubertierenden Kindern, Lehrer und Webmaster an der Schule durchsetzte Herr Arnold seinen Vortrag mit vielen praktischen Beispielen. Deutlich wurde im Laufe des Abends, dass es keine Patentrezepte gibt, wie lange, wann und was Kinder und Jugendliche machen dürfen. Vielmehr sollten sich Eltern damit auseinandersetzen, was ihre Sprösslinge im Internet fasziniert, sich mit ihnen gemeinsam Inhalte ansehen, darüber diskutieren und vor allem Interesse zeigen. Der Streit über den Internetkonsum soll nicht eine Dauerthema innerhalb der Familie sein, dennoch soll man im Gespräch bleiben, gemeinsam Regeln ausarbeiten und diese auch überwachen. Denn die kindersicheren Einstellungen, die man vornehmen kann und soll, bieten keine 100-prozentige Garantie dafür, dass Kinder und Jugendliche vor ungeeigneten Inhalten im Internet geschützt sind.

Im Anschluss des Vortrags nutzten einige Eltern noch die Möglichkeit, spezielle Fragen zu stellen, die kompetent beantwortet wurden.

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Im ersten Teil des Vortrags mit dem Titel „Verständnis“ definierte Herr Arnold den Begriff „soziale Medien“ und zeigte anhand von Statistiken auf, dass Smartphone und Internet in der Mediennutzung der Kinder und Jugendlichen heute eine weit größere Rolle spielen als Fernsehen und Bücher. In München beginne die Smartphone-Nutzung inzwischen bereits in der 2. oder 3. Klasse, auf dem Land meist mit dem Übertritt in die weiterführende Schule. Er zeigte auf, dass Eltern ihre eigene Mediennutzung selbstkritisch hinterfragen und ihren Kindern persönliche Wertschätzung vorleben sollten: „Wenn man sich in einem Gespräch gegenübersitzt und das Telefon klingelt, darf man es auch mal missachten und seine Zeit voll dem Gesprächspartner widmen“, fand er. 

Der zweite Teil, „Verantwortung“, drehte sich um Privatsphäre, Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrechte oder problematische Inhalte wie Verschwörungstheorien und Fake News. „Schauen Sie Ihrem Kind tief in die Augen – kein Medienexperte und kein Lehrer kennt ihr Kind so gut wie Sie!“, gab er als Ratschlag zum Umgang mit Mediennutzungszeiten. „Sie müssen nicht alle Privatsphäreeinstellungen kennen, das können die Kids schon selbst – wichtig ist es, ihnen Werte wie Toleranz, Empathie und Mitleid zu vermitteln.“ So beuge man Belästigungs- und Mobbingfällen am besten vor.

Im letzten Teil des Vortrags ging es dann um die „Medienkompetenz“. Um die Kinder zu einer selbstbestimmten Nutzung zu erziehen, betonte Herr Arnold nochmals die Vorbildfunktion der Eltern. Wichtig sei es auch, mit den Kindern immer im Gespräch über die Mediennutzung zu bleiben. Er empfahl den Eltern, gemeinsam mit den Kindern eine Vereinbarung zu erarbeiten, wie sie die Website Mediennutzungsvertrag.de anbietet. Für seinen spannenden und lehrreichen Vortrag verabschiedeten die Zuhörer Herrn Arnold abschließend dankbar mit kräftigem Applaus.